Best Practices für die Durchführung von Remote-Interviews

Remote-Interviews haben sich in der modernen Personalbeschaffung als effiziente und flexible Methode etabliert. Damit ein digitales Vorstellungsgespräch erfolgreich verläuft, sind spezifische Best Practices notwendig, die technische, kommunikative und organisatorische Aspekte berücksichtigen. Von der Vorbereitung bis zur Nachbereitung bieten diese Richtlinien wertvolle Unterstützung, um eine professionelle und angenehme Atmosphäre sowohl für Interviewer als auch Kandidaten sicherzustellen.

Technische Vorbereitung und Ausstattung

Die Entscheidung für eine passende Videokonferenz-Software sollte auf Kriterien wie Benutzerfreundlichkeit, Funktionsumfang und Sicherheit basieren. Eine intuitive Bedienoberfläche garantiert sowohl Interviewern als auch Kandidaten eine unkomplizierte Nutzung, ohne dass technisches Fachwissen erforderlich ist. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die Software stabile Verbindungen auch bei unterschiedlicher Bandbreite ermöglicht. Zudem sollte die Plattform Verschlüsselungstechnologien einsetzen, um die Vertraulichkeit der Gespräche zu gewährleisten. Unternehmen müssen zudem die Einhaltung der geltenden Datenschutzbestimmungen, wie der DSGVO, sicherstellen und die Kandidaten über die Nutzung der Software transparent informieren.

Kommunikation und Interviewführung

01

Bedeutung klarer und strukturierter Fragen

Um das Potenzial des Kandidaten bestmöglich zu erfassen, ist es wichtig, klare und gut durchdachte Fragen zu stellen. Strukturierte Interviewfragen helfen, relevante Kompetenzen und Erfahrungen gezielt zu evaluieren und sorgen für Vergleichbarkeit zwischen den Bewerbern. Ebenso sollten offene Fragen eingesetzt werden, um dem Bewerber Raum zu geben, seine Gedanken ausführlich darzulegen. Das Einbringen von praxisnahen Szenarien oder situativen Fragen kann zudem die Problemlösungsfähigkeiten und das strategische Denken besser sichtbar machen. Dabei ist es hilfreich, die Fragen in einer logischen Reihenfolge anzulegen, um den Gesprächsfluss zu unterstützen.
02

Aktives Zuhören und nonverbale Aufmerksamkeit

Im virtuellen Interview bleibt oft wenig Raum für nonverbale Kommunikation, deshalb ist aktives Zuhören besonders wichtig. Interviewer sollten Blickkontakt mit der Kamera halten, um dem Gesprächspartner Präsenz zu vermitteln, und durch bestätigende Gesten oder kurze verbale Rückmeldungen zeigen, dass sie aufmerksam sind. Ebenso sollte auf Ablenkungen, wie das Überprüfen anderer Bildschirminhalte oder Multitasking, verzichtet werden. Das bewusste Einsetzen von Pausen nach Fragen gibt Kandidaten die Möglichkeit, ihre Gedanken zu ordnen und ausführlich zu antworten. Durch empathisches Verhalten entsteht eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre.
03

Schaffung einer positiven Gesprächsatmosphäre

Remote-Interviews können für Bewerber eine stressige Erfahrung sein, daher ist es wichtig, von Anfang an eine freundliche und offene Stimmung zu schaffen. Eine kurze, persönliche Begrüßung und das Erklären des Ablaufs geben Sicherheit und reduzieren Stress. Während des Gesprächs sollten sowohl Lob als auch wertschätzende Kommentare eingebaut werden, um positives Feedback zu vermitteln. Es ist hilfreich, auf die Körpersprache des Gegenübers sensibel zu reagieren und bei Bedarf nochmals nachzufragen, um Unklarheiten auszuräumen. Eine respektvolle Kommunikation fördert Offenheit und sorgt dafür, dass Kandidaten ihre Fähigkeiten authentisch präsentieren können.
Die Planung eines Remote-Interviews sollte rechtzeitig erfolgen und die Verfügbarkeit aller Beteiligten berücksichtigen. Eine Einladung mit allen wichtigen Details wie Link zur Videoverbindung, Zeitangabe und technische Hinweise erhöht die Effizienz und vermeidet kurzfristige Missverständnisse. Es ist ratsam, ausreichend Zeit zwischen einzelnen Gesprächen einzuplanen, um eventuelle Verzögerungen aufzufangen und jedem Kandidaten die gleiche Wertschätzung entgegenzubringen. Eine strukturierte Vorbereitung mit den wichtigsten Bewerberinformationen und standardisierten Bewertungskriterien erleichtert die Durchführung und verbessert die Vergleichbarkeit der Interviews.